„Unter der Haut die Krümmung“ ist eine videokünstlerische Arbeit aus dem Jahr 2017 und Teil einer Gruppe von Werken (verschiedener Medien), welche sich um den Mythos des Faun bzw. Pan einordnen. Das Video ist als Endlosschleife ohne Ton konzipiert.
Eine kreisrunde Sphäre aus Licht glimmt und schimmert hier, erinnert ebenso an einen kosmischen Körper, wie an eine mikroskopische Zelle. Im Inneren zirkulieren Flächen, fliegen Partikel und schmiegen sich Körperteile zu einem eigenen Kosmos. Die Arbeit basiert auf einer Animation von Fotografien, die ich gemeinsam mit der Performerin Milena Gürtler realisiert habe. Inspiriert von der Lyrik Stéphane Mallarmés (l’après midi d’un faune) und Arthur Rimbauds (Sonne und Fleisch) haben wir eine Szene entwickelt, in der meine Kamera zum Tanzpartner geworden ist und die Figur des Faun von einem weiblich gelesenen Körper erfüllt wurde. Entgegengesetzt zur klassischen Lesart, in der der lüsterne Faun als männlich gelesenes Wesen agiert. Ein Wechselspiel aus Tanz, bewegter Kamera, langen Belichtungen und Blitzen haben Bilder ermöglicht, die beides sind: körperlich konkret und völlig in Bewegung. Sie sind sowohl als (bemalte) Fotografien veröffentlicht, als auch in die hier besprochene Videoarbeit eingegangen.
Lucian Patermann 