DIVERSIFIZIERER

Aus aktuellem Anlass, möchte ich an dieser Stelle den Diversifizierer ins Bild rücken.

Der Diversifizierer ist eine perfomative Installation eines „Quasi-Fotoautomaten“, in dem mensch nicht nur ein Foto von sich machen lässt, sondern außerdem noch in ein Interview verwickelt wird, welches verschiedene Schichten der eigenen Identität herausarbeitet und als Grundlage einer illustrativen Bearbeitung des Fotos dient – dieser Prozess und das daraus entstandene Bild ergeben die Diversifizierung.

Die Idee des Diversifizierers habe ich erstmalig im Jahr 2021 im Rahmen des THEATERNATUR Festivals in Benneckenstein (Harz) realisiert. Unterstützt wurde mein Konzept dabei von Annegret Bauer (Entwicklung der Interviews), Pia von Reis (Künstlerische Mitarbeit an den Diversifizierungen) und Patricia Ulbricht (Projektassistenz). Der Diversifizierer stand in seiner Erstausgabe im Einlassbereich des Theaterfestivals, so dass ihn die Besucher:innen vor den Aufführungen nutzen und im Anschluss ihre von Künstler:innen-Hand diversifizierten Portraits abholen konnten.
Außerhalb der Vorstellungen des Festivals, wurde der Diversifzierer zum Workshopraum, in dem der Portraitprozess den Teilnehmenden selbst in die Hand gelegt wurde.

Das Projekt gipfelte in einer Plakatkampagne, welche im gesamten Harz Collagen aus den Portraits sichtbar machte und unter dem Slogan „Deutschland. Normal ist komplex.“ zusammenführte. Die Kampagne und ihr Slogan verstanden sich auch als Reaktion auf eine parteipolitische Kampagne (unter dem Motto: „Deutschland, aber normal!“), welche in jener Zeit ebenfalls im Harz zu sehen war.

Über das Jahr 2021 und den Rahmen des Festivals hinaus, ist der Diversifizierer vielfältig einsetzbar. Überall dort, wo Menschen die spielerische Reflexion ihres Selbstbildes versuchen möchten, kann er eine Option sein. Das können Festivals sein, Seminare, Ausstellungen , private Feierlichkeiten oder Räume und Situationen, die mir selbst noch nicht in den Sinn kamen.

Der Diversifizierer zum THEATERNATUR Festival 2021 wurde gefördert durch den FONDS SOZIOKULTUR und das Bundesprogramm NEUSTART KULTUR.

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