Im Rahmen des ersten Interdisziplinären Residenz Stipendiums des Thüringer Theaterverbands habe ich eine ästhetische Forschung begonnen, die mich durch Thüringen geführt hat und welche als Grundlage weiterer Ausformungen konzipiert ist.

Am Beginn steht das Vorhaben einer (Rück-)Verbindung mit dem Bundesland in dem ich geboren wurde: Thüringen. Den Ausgangspunkt hierfür legt mein Text Gipfel und Täler. Im weiteren Verlauf habe ich die bildnerischen und textlichen Studienstränge Quellgänge und Unausgesprochene Gewässer (unspoken waters) entwickelt. Zusammengefasst einzusehen sind diese in folgendem Dokument: Gipfel und Täler, Unausgesprochene Gewässer & Quellgänge, Huldas Gespinst

Für den weiteren Weg, habe ich mir die Sagenfigur Frau Holle als gedankliche Begleiterin auserkoren. Erzählungen über sie werden insbesondere im Westen Thüringens und in Hessen verortet. Dort gibt es diverse Orte und Plätze die mit ihr verbunden werden. Nach alter Vorstellung steigt sie durch Seen und Teiche hindurch, die Quellen sind ihr heilig, sie lebt auf Bergen oder zieht sich in Höhlen zurück, sie ist außerdem für die Fruchtbarkeit des Landes verantwortlich. Frau Holle ist eine vielgestaltige Figur, deren Dimensionen sich mit der Version in den Hausmärchen der Brüder Grimm nur eingeschränkt zeigen.
Lucian Patermann, November 2022
Abgebildete Tänzerin:
Mechthild Schade
Realisiert im Rahmen der „Interdisziplinären Residenz“
des Thüringer Theaterverbands.
Finanziert wurde die Residenz durch die Thüringer Staatskanzlei.